Chrome 58 gibt richtig Gas: Google schraubt Speed und Sicherheit hoch
Chrome 58 ist fertig und liefert auf dem Papier sehr viele Neuerungen. Die meisten davon greifen aber entweder unter der Haube oder sind nur für Entwickler gedacht. Trotzdem gibt es genügend Gründe das Browser-Update schnell einzuspielen. Die Chrome-Entwickler waren nämlich auch bei Speed-Optimierungen fleißig. Bis zu 35 Prozent mehr Geschwindigkeit zeigen spezielle Benchmarks.
35 Prozent schneller in einem Jahr
In typischen Browser-Benchmarks wie Octane liegt Chrome so gut wie immer vorne. Trotzdem sagt Google den Speed-Messern den Kampf an, die meisten messen angeblich nur Werte, die für die Praxis wenig relevant sind. Eine Ausnahme soll der Speedometer-Benchmark sein, weil er mit echten Web-Frameworks wie React oder jQuery arbeitet und so praxisnahe Ergebnisse liefern soll. Mit dem Release von Chrome 58 zieht Google Bilanz und will Chrome im letzten Jahr zwischen 25 und 35 Prozent schneller gemacht haben. Verantwortlich dafür ist laut Google vor allem die optimierte JavaScript-Performance. Im Vergleich der Plattformen kann Chrome für Android den größten Geschwindigkeitszuwachs verzeichnen, danach Chrome auf Linux, macOS und Windows.
Verhindert gefährliche Phishing-Angriffe
Derzeit macht ein Uralt-Trick Firefox und Chrome zu schaffen. Angreifer können Domains wie "apple.com" fälschen, ohne dass die Browser Alarm schlagen. Schon 2001 tauchte der erste homographische Angriff auf, bei dem Fälscher einfach ähnliche Buchstaben aus dem kyrillischen Alphabet verwendet haben und so die Domain "xn--pple-43d.com" wie "apple.com" aussehen ließen. Die neuesten Angriffe dieser Sorte verwenden nicht mehr einzelne Buchstaben, denn das erkennen Chrome und Firefox, sondern bauen bekannte Domains komplett in kyrillischen Zeichen nach. So wird aus dem kyrillischen "xn--80ak6aa92e.com" schnell wieder "apple.com". Erst im Sicherheitszertifikat sieht man die gefälschte Domain. Bis Chrome 57 lässt sich der Google-Browser austricksen, Chrome 58 fällt nicht mehr auf den Phishing-Trick herein.
Jede Menge Sicherheits-Updates
Die Frage, ob man als Chrome-Nutzer updaten soll oder nicht, stellt sich eigentlich nicht. Denn insgesamt schließt Chrome 58 satte 29 Sicherheitslücken. Neben den genannten homographischen Angriffen verhindert das Update auch das Einschleusen gefälschter Signaturen und Heap-Overflows, die für Angriffe auf den Browser genutzt werden können.
Nebenwirkung verkleinerte Schriften
Eine Sache beklagen Nutzer derzeit bei Update auf Chrome 58: Auf einigen Installationen sollen nach dem Update die Schriften verkleinert dargestellt werden. Bookmarks, Tabs und Einstellungen sind dann schlechter lesbar. Wir konnten das bei uns zwar nicht nachstellen, da mehrere User aber unabhängig voneinander über dieses Problem nach dem Update klagen, handelt es sich wohl um einen Fehler in Chrome 58, der bei bestimmten Konfigurationen auftritt.