Weil Windows es nicht kann: Daten sicher löschen mit einfachem Tool
Wenn Sie unter Windows Dateien und Ordner löschen, wandern diese in den Papierkorb. Der verhält sich wie Ihr Papierkorb zu Hause: Solange Sie ihn nicht ausleeren, können Sie den Müll auch wieder rausfischen. Doch selbst wenn Sie auf "Papierkorb leeren" klicken und Windows davor warnt, dass die Daten "unwiderruflich" gelöscht werden, vernichtet Windows die Daten nicht. Vielmehr vergisst Windows, wo die Daten auf Festplatte oder SSD genau liegen – sie sind aber immer noch da.
Mit Wiederherstellungs-Tools können Sie also gelöschte Dateien und Ordner wieder sichtbar machen. Wer Daten so löschen will, dass Sie sich nicht mehr auffinden lassen, braucht ein kleines Tool wie Eraser. Der einfachste Weg zum Löschen von Dateien und Ordnern führt über den Explorer und das Kontextmenü. Einfach Datei oder Ordner mit der rechten Maustaste anklicken und unter "Eraser" den Punkt "Erase" auswählen. Das Programm überschreibt dann die Dateien mehrfach.
Größere Löschaktionen planen
Doch Eraser kann noch mehr und bietet neben dem händischen Löschen noch erweiterte Werkzeuge an. Größere Löschaktionen wickelt das Open-Source-Tool über sogenannte Tasks ab. Sie müssen in der grafischen Oberfläche von Eraser einen neuen Task erstellen, etwa "USB-Stick löschen". Dann können Sie festlegen, ob die Löschaktion manuell oder automatisch ausgeführt werden soll. Die Automatik kann dabei entweder sofort, nach einem Neustart oder im Detail zeitgesteuert loslegen, etwa jeden Freitag pünktlich um 18 Uhr.
Löschdaten festlegen
Über den Menüpunkt "Add Data" legen Sie fest, welche Daten gelöscht werden sollen. Sie können normale Dateien, den Papierkorb, ungenutzten Speicherplatz oder eine ganze Partition auswählen. Um beim Beispiel USB-Stick zu bleiben, wählen Sie "Drive/Partition" als Löschziel aus.
Löschmethode wählen
Eine wichtige Frage dreht sich um die passende Löschmethode. Eraser unterstützt nämlich 13 verschiedene Löschmethoden, die alle wissenschaftlich untermauert sind und zum Beispiel von Behörden eingesetzt werden, um sensible Daten zu schreddern. Voreingestellt ist die Gutmann-Methode. Doch Vorsicht: Die arbeitet zwar sehr gründlich, absolviert aber insgesamt 35 Durchgänge und braucht deshalb sehr lange. Schneller und für den Privateinsatz trotzdem ausreichend sicher sind die Löschmethoden mit drei Durchgängen.
Daten endgültig löschen
An dieser Stelle noch einmal ein wichtiger Hinweis: Unter "Settings" müssen Sie unbedingt nachprüfen, ob auch wirklich das richtige Löschziel ausgewählt ist, denn wenn Eraser loslegt, sind Ihre Daten endgültig vernichtet. Der fertig angelegte Task taucht in der Übersicht auf und Sie können ihn über das Kontextmenü starten.
Man muss es nicht übertreiben
Das sichere Löschen von Daten ist wirklich praktisch, allerdings muss man es auch nicht übertreiben. Das dreifache Überschreiben reicht völlig aus, wenn Sie nicht gerade gestohlene Staatsgeheimnisse löschen möchten. Gerade bei größeren Datenmengen kann das sonst ewig dauern. Ich empfehle den Einsatz von Eraser vor allem dann, wenn Sie etwa alte Hardware verkaufen oder jemandem einen USB-Stick ausleihen.